Bemalte Möbel
Armin Saub beschäftigt sich seit seiner Studentenzeit in den 1960er Jahren mit der Umgestaltung von Sperrmüllmöbeln, die er dann für Atelier und Wohnung nutzt. Zu
den frühen Beispielen zählte ein Schrank, dessen Oberflächen er mit dem Beil behandelte um zurückzukehren zur Substanz Holz und zum Geheimnis des Waldes – der Schrank sah aus wie ein Stück Baum, das man öffnen und nutzen konnte. mehr
Farbzeug
In den späten 1980er Jahren beginnt Armin Saub, Brotzeitbrettchen zweiseitig zu bemalen und damit für ihre praktische Funktion untauglich zu machen. Johann Adam
Stupp schreibt dazu 2003 im Katalog für die Ausstellung im Kunstverein Erlangen: „Wenn er normierte Holzbrettchen zweiseitig bemalt und damit ihrem ursprünglichen Verwendungszweck entzieht, kommt
es Armin Saub nur auf ihre konkrete Erscheinung an. Er bezieht die Malerei fast unmerklich ins alltägliche Leben ein: eine Absage an das traditionelle Tafelbild.
Bildstöcke
Armin Saub arbeitete Mitte der 80er Jahre immer wieder auf dem Land; in Kleinhelfendorf im Süden von München hatte er eine Zeitlang einen Arbeitsraum. Bei
Streifzügen durch die Wälder sammelte er bizarre Holzreste, die nach dem Baumfällen und Herrichten der Baumstämme übrig geblieben waren. Auf den Aststücken, die vielfüßige Wesen evozierten, ließ
Saub kugelförmige Drahtgebilde entstehen, die er mit bunten Stoffresten und Stecknadeln bespannte – Erinnerungen an die Arbeit seiner Mutter als Schneiderin und Erinnerungen an alte
Kleidungsstücke als Lebensbegleiter.
Bildhauerarbeiten in Stein
Armin Saub hat den Block aus Vicentiner Muschelkalkstein rundum mit einem Relief bearbeitet, das an das zurückgezogene Leben des Freundes im Dorf Kleinhelfendorf im Süden von München und an seine Krankheitsgeschichte erinnert.
Auch für seine Eltern, die in Saarbrücken auf dem Friedhof in Herrensohr beerdigt sind, schuf Armin Saub einen sehr persönlichen Grabstein, der von einem Relief überzogen wird, das vom Leben der Eltern, ihrem Alltag und ihren Wünschen erzählt, eingebunden in die Landschaft des Saarlandes, die durch das sanfte Hügelland ebenso geprägt ist wie durch die Zeugnisse der Industriekultur.
Topfpflanzen
Die "Topfpflanzen" entstanden um 1960, als Armin Saub an der Werkkunstschule in Saarbrücken studierte. Damals und schon früher, als Schüler, auf Spaziergängen zu Hause in Auersmacher, sammelte er Wurzeln, Versteinerungen und Pflanzen, auch Blumen, um daraus eine Skala von Farben aus der Natur zusammenzustellen.